Der BUND Landesverband Bremen und Einfach Einsteigen wollen mit ihrem Straßenbahnausbaukonzept (nur Karte hier) die Diskussion in der Stadt anregen. Denn aus ihrer Sicht weist das bestehende Netz noch große Lücken auf. Vor dem Hintergrund des Klimawandels sei es dringend erforderlich, den Öffentlichen Personen Nahverkehr (ÖPNV) erheblich auszubauen, um eine Alternative zum Auto zu schaffen. Der Straßenbahn komme dabei eine zentrale Rolle zu. Die beiden Verbände schlagen in ihrem Konzept u.a. eine Ringlinie, mehr Querverbindungen und einen Ausbau um über 120 Kilometer vor.
„Um die dringend benötigte Verkehrswende umsetzen zu können, müssen alle Elemente des Umweltverbundes zusammengreifen. Ein größeres Straßenbahnnetz würde zum Beispiel Pendlerinnen und Pendlern die Möglichkeit bieten, das Auto stehen zu lassen“, so BUND-Vorsitzender Dieter Mazur. Andere Städte würden Bremen um das funktionierende Straßenbahnnetz, das seit 2010 auch mit Ökostrom betrieben wird, beneiden. Hinsichtlich der Herausforderungen des Klimawandels müsse dieser Vorteil dringend ausgebaut werden. Mark Wege, Sprecher von Einfach Einsteigen, ergänzt: „Unser Diskussionsvorschlag ist ambitioniert, fußt aber auf einem nachhaltigen Finanzierungsmodel. Wenn der Senat wirklich eine Verkehrswende für Bremen will, muss er sich endlich trauen, in solchen Dimensionen zu denken!“
Das Straßenbahnkonzept von BUND Bremen und Einfach Einsteigen sieht vor, das Netz mit seiner aktuellen Länge von 98 Kilometern auf insgesamt 226 Kilometer Länge auszubauen. Unter anderem soll Bremen-Nord mit einer Straßenbahn erschlossen werden, Woltmershausen die alte Linie 7 wieder bekommen und eine Ringlinie eingeführt werden. Einige Linien sollen auch über die Stadtgrenzen Bremens hinausgehen. Menschen, die aktuell mit dem Auto unterwegs sind, sollen mit einem gut ausgebauten Nahverkehr eine Alternative bekommen, damit in Bremen zukünftig weniger Autos unterwegs sind. Der BUND und Einfach Einsteigen erheben nicht den Anspruch, dass alles exakt wie vorgeschlagen umgesetzt wird, sondern möchten eine Diskussionsgrundlage für die Frage bieten, welchen Nahverkehr Bremen braucht, um die Verkehrswende zu schaffen.
BUND Bremen: Dieter Mazur und Einfach Einsteigen: Mark Wege