„Wir begrüßen das Vorhaben der Landesregierung, möglichst schnell mit den Reaktivierungen zu beginnen und auf das beschleunigte Planungsverfahren zu setzen.“, begrüßt Mark Wege, Sprecher von Einfach Einsteigen, das letzte Woche angekündigte Vorhaben. „Damit die Initiative kein Strohfeuer bleibt, muss parallel dazu ein Zielnetz für die nächsten 20 Jahre erarbeitet werden, dass auch den Neu- und Ausbau von Bahnstrecken umfasst.“, so Wege weiter. Nur ein attraktiver Takt ermögliche auch einen Umstieg vom Auto zur Bahn.
Änderungen der Bewertungsparameter bei der Förderung von Streckenreaktivierung durch die Bundesregierung geben der Landesregierung dabei mehr Spielraum: „Die stärkere Gewichtung der Bereiche Klimaschutz und Daseinsvorsorge wurden berücksichtigt, dies eröffnet gerade für den ländlichen Raum in Niedersachsen große Chancen“, so Frederik Burdorf, Reaktivierungsexperte bei Einfach Einsteigen. Wichtig sei dabei, dass die Landesnahverkehrsgesellschaft einen klaren, zukunftsgerichteten Auftrag und die Mittel für den anschließenden Betrieb zugesichert bekomme.
„Seit der vorangegangenen Reaktivierungsrunde 2013 wurden lediglich zwei Strecken mit insgesamt nur 25 km Strecke reaktiviert.“, klagt Wege. Es gäbe zu viele Regionen, die weiterhin von der Schiene abgehängt seien. „Der Nahverkehr braucht in Niedersachsen deutlich mehr Schiene. Mit einem klaren Plan und Netzkonzept sollten im Schnitt jährlich mindestens 25 km Bahnstrecken reaktiviert beziehungsweise wo nötig auch neu gebaut werden.“, ergänzt Einfach Einsteigen-Bahnexperte Burdorf.