Offener Brief: Bremer Bündnis für die Verkehrswende fordert sichere Wege für alle Verkehrsteilnehmer*innen auch und gerade in Zeiten der Corona-Krise

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Picture by @guusbaggermans

Bremen, 23.04.2020

Als Zusammenschluss verschiedener Mobilitätsinitiativen und fordert das Bremer Bündnis für die Verkehrswende den Senat und die Bürgerschaftsfraktionen auf, auch und gerade in Zeiten der Corona-Krise Maßnahmen für sichere Fuß-und Radwege zu ergreifen und den ÖPNV stärker zu stützen.

Wie bereits zahlreiche Verkehrsinitiativen in ganz Deutschland in einem offenen Brief an Bundesverkehrsminister Scheuer gefordert haben, so wollen auch wir hier in Bremen Mut machen, sich an Städten wie Brüssel oder Berlin ein Vorbild zu nehmen und mit schnellen zunächst teils temporären Maßnahmen wie Pop-Up-Bikelanes die Sicherheit im Verkehr zu erhöhen.Dabei müssen wir das Rad nicht neu erfinden, sondern brauchen den Willen existierende Lösungen umzusetzen.

Zu Fuß gehende Menschen brauchen mehr Platz, um den Sicherheitsabstand einhalten zu können. Auf den aktuell zudem oft illegal zugeparkten Gehwegen, auf ohnehin zu engen Gehsteigen ist dies vielerorts zurzeit nicht einmal annähernd möglich. Eine positive Erfahrung, Wege sicher zurücklegen zu können, unterstützt die klimapolitisch so notwendige Entscheidung, auch nach der Corona-Krise weiterhin auf das Auto zu verzichten. „Die verkehrsärmere Zeit der Corona-Krise bietet auch die Chance einen wichtigen Schritt zur Bekämpfung der Klimakrise zu gehen. Maßnahmen zum Schutz von Fußgänger*innen und Radfahrenden können beiden Krisen Rechnung tragen.“ so Manuel Warrlich von der Bürgerinitiative Platz da!.

„Das Auto stellt in der aktuellen Situation keine gute Alternative dar. Erledigen alle ihre Wege nach derLockerung der Kontaktbeschränkungen im PKW, käme niemand voran.“ Ergänzt Wolfgang Köhler-Naumann vom Forum Verkehrswende Neustadt.Das Ergebnis wären lange Staus. Fortbewegung mit dem Rad und zu Fuß ist –wie vom Gesundheitsministerium empfohlen –die einzig wirklich pandemieresiliente Mobilität. Vor allem für Pendler*innen müssen alternative Lösungen zum PKW zur Verfügung stehen, sonst droht ein Verkehrskollaps in den Städten.

Dabei spielt auch der von der Krise besonders getroffene ÖPNV eine wichtige Rolle. Nutzer*innen des ÖPNV –viele sind auf diesen angewiesen -müssen vor Ansteckung geschützt ihre Ziele erreichen können. Im Zuge wieder zunehmender Nachfrage werden zu den Peakzeiten zusätzliche Fahrzeuge benötigt werden, um Sicherheitsabstände auch im ÖPNV zu ermöglichen. Zudem bedarf es einer Förderung der Stadt für Hygienemaßnahmen wie Desinfektionsmittelspendern in den Fahrzeugen.

Der offene Brief mit den Forderungen im Einzelnen ist über folgenden Link abrufbar:

https://www.platzda-bremen.de/offener-brief_sichere-Wege

Mit freundlichen Grüßen,

L. Tschink, Lisa.Tschink@bund-bremen.net

W. Köhler-Naumann, wo.koehlern@freenet.de

M. Warrlich, mail@m-warrlich.eu