FAQ: Fragen & Antworten

Regelmäßig werden uns auf Veranstaltungen, über Social Media oder in Gesprächen sehr ähnliche Fragen gestellt. Wir haben im Folgenden eine Liste der häufigsten Fragen und Antworten zusammen gestellt. Wir hoffen damit, dass Verständnis für das Konzept zu erleichtern. Leider handelt es sich um eine komplexe Materie und die Antworten lassen sich ohne erheblich die Darstellungsqualität zu verschlechtern, leider nicht direkt in das Konzept einarbeiten.

Wegen des Umfangs ist es am Besten die FAQ zu durchsuchen

 

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Wir halten das 365 € Ticket, wie es jetzt in einigen Städten ausprobiert werden soll und von Teilen der Grünen vertreten wird, für kontraproduktiv. Es wird dem Nahverkehr und dem Klimaschutz nicht nützen, sondern voraussichtlich sogar schaden. Warum? Der Preis ist nicht der entscheidende Faktor, der Menschen dazu bewegt auf das Auto zu verzichten und auf den Nahverkehr umzusteigen. Was es braucht, ist ein gutes Angebot, d.h. ein das Netz muss ausgebaut, die Takte verdichtet und die Qualität des Angebots verbessert werden. All das bringt das 365 € Ticket nicht. Im Gegenteil. Es müsste in Bremen mit einem zweistelligen Millionenbetrag pro Jahr subventioniert werden. Geld, dass dann nicht für Ausbau und Angebotsverbesserung zur Verfügung stünde. Mit dem 365 € Ticket würden dann vor allem Bestandskunden subventioniert werden, die dann günstiger fahren. Auch würden Bestandskunden, die bisher mit Einzeltickets, Mehrfahrtenkarten, Wochen- oder Monatstickets unterwegs sind auf das günstige Jahresticket umsteigen und mehr mit dem Nahverkehr unterwegs sein. Das wäre kein positiver Effekt für die Umwelt. Da das Bestandsangebot nicht ausgebaut wird, bestünde zudem die Gefahr, dass die Fahrzeuge voller werden und es damit noch unattraktiver für Autofahrer*innen ist, auf den Nahverkehr umzusteigen. Natürlich ist es wichtig, Menschen mit wenig Geld den Zugang zu umweltfreundlicher Mobilität zu ermöglichen. Daher befürworten wir so lange das Einfach Einsteigen Modell nicht umgesetzt ist, die gezielte Subventionierung von Sozialtarifen. Mit unserer Position sind wir im Übrigen nicht alleine. Auch der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) geht in einem Positionspapier zu den Heilsversprechungen des 365 € Tickets eher auf Distanz. Eine Studie von Civity bestätigt, dass das 365 € Ticket nicht relevant für den Erfolg des Wiener Modells war, sondern der Ausbau des Angebots. In Wien wurde das 365 € im Übrigen aus der Not geboren, weil es rechtlich für die Stadt nicht möglich war, eine weitere Abgabe zusätzlich zur bestehenden Dienstgeberabgabe zur Finanzierung des U-Bahn-Baus ohne Zustimmung der österreichischen Bundesregierung einzuführen. Der Erfolg des 365 € Tickets ist im Wesentlichen medial. Dieser ist nun in die Bundesrepublik hinübergeschwappt. Das Wiener Modell reduziert auf ein Ticket für ein Euro am Tag, das lässt sich gut vermitteln und klingt für die Wähler*innen gut. Daher wird es von der Politik und manchen Nichtregierungsorganisationen, die auf Aufmerksamkeit und Spendengelder zielen, immer wieder aufgegriffen.

Kategorie: Basiskonzept

Wir halten eine City-Maut für keine sinnvolle Alternative. Der Aufbau eines solchen Systems ist technisch aufwendig, d.h. kostenintensiv und muss sich zunächst einmal refinanzieren. Bezahlen würden dabei überwiegend die Pendler*innen. Es ist richtig, die Pendler*innen, wie es auch das Basiskonzept von Einfach Einsteigen vorsieht, an den Kosten für die Verkehrsinfrastruktur zu beteiligen. Allerdings müsste man dann auch einen Weg finden, damit die Bremer Nutzenden bezahlen oder aber das System wäre für die Pendler*innen sehr teuer, damit man überhaupt in der Lage wäre den Nahverkehrsausbau und den Betrieb auch nur teilweise zu finanzieren. Es bestünde die Gefahr, dass am Ende nur wenig Geld in den Ausbau umweltfreundlicher Verkehrsinfrastruktur fließt und sich dadurch am Modal Split nur wenig ändert. Darüber hinaus würden dadurch die Parkprobleme in zahlreichen Stadtteilen nicht gelöst. Man müsste zusätzlich eine Parkraumbewirtschaftung betreiben und eine Kontrollinfrastruktur finanzieren. Darüber hinaus ist es Ziel der Bremer Landesregierung die Innenstadt bis 2030 autofrei zu machen. Es werden auch Überlegungen diskutiert weitere Teile der Stadt autofrei zu machen. Dies stünde im Widerspruch zu einer dann teuer aufgebauten Infrastruktur, die davon abhängig ist, dass weiter viele Autos in die Stadt kommen, um diese und die aus den Einnahmen geplanten Maßnahmen zu finanzieren.

Kategorie: Basiskonzept

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