Regelmäßig werden uns auf Veranstaltungen, über Social Media oder in Gesprächen sehr ähnliche Fragen gestellt. Wir haben im Folgenden eine Liste der häufigsten Fragen und Antworten zusammen gestellt. Wir hoffen damit, dass Verständnis für das Konzept zu erleichtern. Leider handelt es sich um eine komplexe Materie und die Antworten lassen sich ohne erheblich die Darstellungsqualität zu verschlechtern, leider nicht direkt in das Konzept einarbeiten.
Wegen des Umfangs ist es am Besten die FAQ zu durchsuchen
Generell ist es extrem schwierig hier eine sinnvolle Prognose abzugeben. Aus den Erfahrungen anderer Städte lassen sich schwer Anhaltspunkte für die Entwicklung in Bremen ableiten. Grund dafür sind die sehr unterschiedlichen Voraussetzungen (Einwohner*innenzahl, Ausbaustand des Nahverkehrs, Modal Split, Ticketkosten vor Einführung sowie ergriffene Maßnahmen zur Steuerung des Umstiegs). In der Stadt Tallinn, die der Größe Bremens am nächsten kommt, gab es bereits einen hohen Anteil von 55 % Nahverkehrsnutzer*innen, weil die Preise sehr niedrig waren. Daher ist die Zahl der Nutzenden nur um 8 % gestiegen. In Bremen gibt es eine geringe Nahverkehrsnutzung (15 %) sowie einen hohen Anteil Radfahrer*innen, die voraussichtlich durch die Premiumrouten und andere Fördermaßnahmen weiter steigen wird. Der Umstieg vom Auto auf Rad oder Nahverkehr erfolgt nicht von heute auf morgen und kann zu einem gewissen Grad (z.B. durch Parkraumbewirtschaftung) gesteuert werden. Die 30 % Steigerung leiten wir aus der Simpson-Curtain-Regel ab, die die Änderung der Nachfrage bei kleinen Preisänderungen (die s.g. Elastizität) beschreibt. Auch wenn eine Senkung des Preises um 100 % wohl nicht unter ‚kleine Preisänderung‘ fällt, scheint uns die Simpson-Curtain-Regel eine legitime erste Schätzung. Sowohl der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) als auch die BSAG halten die Schätzung von 30 % zusätzlichen Fahrgästen für realistisch. Unser Anliegen ist es, Bremen zu einer Modellstadt zu machen und durch eine intensive wissenschaftliche Begleitung andere Städte von den Erfahrungen profitieren zu lassen. Wir gehen davon aus, dass in den ersten Jahren mit ungefähr 30 Prozent mehr Fahrgästen zu rechnen ist. Daher müssen die Kapazitäten im Bestandsnetz entsprechend ausgebaut werden. Dazu müssten zusätzliche Busse, Züge und Straßenbahnen angeschafft werden. Von der Ausschreibung bis zur Lieferung dauert dies zwischen 3 und 5 Jahren. Die Zeit lässt sich verkürzen, wenn man zunächst mehr auf Busse setzt, die dann auch parallel zur Straßenbahn fahren. Darüber hinaus ist es wünschenswert, wenn in dieser Vorlaufzeit das Straßenbahnnetz so viel wie möglich gemäß des Verkehrsentwicklungsplans (VEP) ausgebaut wird. Denn Straßenbahnen haben generell eine höhere Beförderungsleistung als Busse.
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